BIDT: Echt oder?
Was ist ein DeepFake?
Die Bezeichnung DeepFake wird umgangssprachlich für jegliche Art der digitalen Bild- und Videomanipulation genutzt. Der Begriff DeepFake wurde vor allem von der digitalen Manipulation von Portraitbildern geprägt. Da neuere Methoden auf maschinellem Lernen, insbesondere dem sog. Deep Learning, basieren, um photorealistische Inhalte zu erzeugen, kam es zu der Wortneuschöpfung Deep-Fake. DeepFakes sind bereits weit verbreitet und entsprechende Programme werden von einer Vielzahl von Nutzern verwendet. Einige „Bildfilter“ in Apps wie Instagram, die das Aussehen einer Person verändern, können als DeepFakes aufgefasst werden. Insbesondere Face Swapping, also das Vertauschen von zwei Gesichtern, wird als DeepFake bezeichnet. Solche Manipulationen erzeugen virtuelle Personen, die so nicht existieren (das Gesicht passt nicht zum Rest des Körpers). Jedoch gibt es auch Techniken, die die Identität einer Person erhalten und nur die Gesichtszüge verändern - man spricht hierbei vom Facial Reenactment. D.h. der Gesichtsausdruck kann von einer Person auf eine andere übertragen werden.
Inwieweit können DeepFakes zu einer Gefahr für die Gesellschaft werden?
DeepFakes sind zurzeit bereits eine Gefahr für einzelne Personen. Cyber-Mobbing (also digitales Mobbing) durch manipulierte Bilder und sogenannte FakePorns (Gesicht einer Person wird in ein Pornovideo eingefügt) werden bereits zur Diskreditierung von Personen erstellt. Für die Gesellschaft im Allgemeinen ergeben sich auch gewisse Gefahren. Allein die Frage ob ein Inhalt gefälscht wurde oder nicht, hat einen Vertrauensverlust als Folge. Politiker sähen bereits Zweifel an diversen Berichterstattungen mit dem Hinweis auf fake news (siehe USA). Diese Entwicklungen sind besorgniserregend, da es für die Menschen zunehmend schwieriger wird, zu erkennen was der Realität entspricht und was nicht.
Welche Anwendungsfälle gibt es für solche digital erzeugten Medien?
Die grundlegenden Techniken mit denen DeepFakes erstellt werden, haben diverse Anwendungsfälle. Digitale Inhalte sind omnipräsent, augmented reality (angereicherte Realität) und virtual reality (virtuelle Realität) kurz AR bzw. VR finden immer weitere Anwendungsfelder. Firmen arbeiten mit Hochdruck daran Telekonferenzsysteme weiterzuentwickeln - anstatt einfache 2D Videos ist es das Ziel 3D Inhalte zu erzeugen. 3D Inhalte haben den Vorteil, dass der Nutzer entscheiden kann, wo er hinschauen möchte - Telekonferenzen in 3D werden möglich. Die grundlegenden Algorithmen, um dies zu erreichen, basieren auch auf den Techniken und Methoden, die zu DeepFakes benutzt werden. Es geht darum photorealistische Abbilder von uns Menschen zu erzeugen (einen digitalen Double). Virtuelle Spiegel, um Makeup zu testen, eine virtuelle Anprobe von Kleidung, das Simulieren von chirurgischen Operationen, all dies wird durch einen digitalen Double möglich.